In Zeiten des internationalen Terrors wird von offiziellen Seiten viel von der notwendigen Kooperation zwischen den Ländern gesprochen. Doch leider ist diese Zusammenarbeit immer noch lückenhaft. Ein Beispiel dafür ist die fehlende Mitgliedschaft Taiwans in der Interpol. Der Inselstaat ist seit 1984 auf Grund der politischen Gegebenheiten von Konferenzen und technischen Kooperationen im Zusammenhang mit der Interpol ausgeschlossen.
In Südostasien ist Taiwan jedoch ein Verkehrsknotenpunkt im Flugverkehr: Mehr als 48,3 Millionen Menschen reisten im Jahr 2015 über die internationalen Flughäfen Taiwans ein oder aus. Die Tatsache, dass die Insel internationale Sicherheitsinformationen nur auf indirektem Wege und damit verspätet und zum Teil unvollständig erhalten kann, erschwert den Kampf gegen die grenzübergreifende Kriminalität. Auch was den Verlust oder Diebstahl von Dokumenten (Reisepässen) betrifft, wären schnellere Reaktionszeiten für die gesamte internationale Gemeinschaft von Vorteil.
Im indonesischen Bali wird im November die 85. Interpol-Generalversammlung stattfinden. Taiwan hofft, an dieser Konferenz als Beobachter teilnehmen zu können. Alleine die Teilnahme an der Konferenz würde Taiwan direkten Zugang zu Informationen ermöglichen, welche dem Kampf gegen den Terrorismus sowie der grenzüberschreitenden Kriminalität dienen. Auf diese Weise könnte Taiwan dazu beitragen, die internationale Sicherheit durch Kooperation mit den Polizeibehörden anderer Länder zu erhöhen. Wie die Suche nach Verdächtigen infolge der Anschläge von Frankreich und Belgien deutlich zeigt, ist es gerade diese Kooperation, die im Kampf gegen jede Form von Kriminalität heute besonders wichtig ist. Und Taiwan ist willig, seinen Beitrag zu leisten.