An der Veranstaltung der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft e.V. – Freunde Taiwans am 11. September 2019 im Taiwan Kultursaal der Taipeh Vertretung nahmen mehr als 150 Gäste teil.
Vor dem Hintergrund der seit drei Monaten andauernden Proteste der Menschen in Hongkong hielt der Hongkonger Professor Leung Man-To (siehe Foto: 2. von rechts), der zurzeit eine Gastprofessur an der National Chen Kung University innehat, einen Vortrag, in dem er auf Chinas Ambitionen einging, mithilfe des Projekts „Neue Seidenstraße“ eine Supermacht zu werden. Er führte aus, dass Hongkong und Taiwan bei diesem Masterplan eine bedeutende Rolle spielten. Professor Leung beschrieb die Lage wie folgt: „Gestern Hongkong, heute Taiwan.“ Damit betonte er, dass Chinas Bemühungen einer politischen Infiltration mittels Medien und lokalen Organisationen in Taiwan bereits in vollem Gange seien.
In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum äußerste Ray Wong (Foto: 1. von links), der als Aktivist aus Hongkong fliehen und in Deutschland Schutz suchen musste, die Ansicht, für die jungen Leute in Hongkong seien Freiheit und Würde wichtiger als materielle Dinge; sie seien sogar bereit, dafür ihr Leben zu opfern.
Der in Berlin lebende chinesische Schriftsteller Liao Yiwu (Foto: 1. von rechts) machte darauf aufmerksam, dass der Hongkonger Aktivist Joshua Wong Berlin als erste Station im Ausland gewählt habe. Dies sei vor dem Hintergrund, dass sich dieses Jahr der Berliner Mauerfall zum 30. Mal jährt, von besonderer Bedeutung, da Hongkong in einem „neuen Kalten Krieg“ zwischen China und der westlichen Welt zu einem „neuen Berlin“ werden könnte.
Professor Shieh appellierte an Deutschland, mit Hongkong und Taiwan zusammenzustehen, um Freiheit und Menschenrechte zu verteidigen.