Der Umgang mit der Pandemie erfordere rasches Handeln, betonte Chen und ergänzte, die angewandten Maßnahmen umfassten Grenzkontrollen und eine 14-tägige Pflichtquarantäne, Ausgabe von Reisewarnungen und Gewährleisten von ausreichend medizinischen Bedarfsgütern. Gemeinsam mit dem 1995 eingerichteten System der Nationalen Krankenversicherung (National Health Insurance, NHI) hätte man so den Ausbruch der Krankheit, die erstmals Ende vergangenen Jahres in der chinesischen Millionenstadt Wuhan aufgetreten war, in Taiwan unter Kontrolle halten können, so Chen.
Chen berichtete, dass Taiwans Erfahrungen mit der SARS-Epidemie im Jahr 2003 das Land dazu veranlasst hätten, sich gründlich auf zukünftige Epidemien vorzubereiten. Dazu zählten bessere Laborkapazitäten, Abhalten regelmäßiger Übungen, Verabschiedung von Gesetzen über das zentrale Epidemie-Kommandozentrum (Central Epidemic Command Center, CECC), Einrichtung von regionalen Spezialkrankenhäusern für solche Zwecke sowie Änderungen am Gesetz über Kontrolle ansteckender Krankheiten, die im Jahr 2019 vorgenommen worden waren.
Laut Chen kann Taiwan als Geste der Freundschaft und des guten Willens der internationalen Gemeinschaft Gesichtsschutz, Pharmazeutika und Technologien liefern und auf diese Weise Hilfe leisten. Ein Beispiel ist das am 1. April gegebene Versprechen, besonders schwer betroffenen Ländern — darunter Großbritannien und die USA — 10 Millionen Chirurgenmasken als persönliche Schutzausstattung für medizinisches Personal an vorderster Front zu spenden, führte er aus.
Während des Interviews wünschte Chen außerdem dem britischen Premierminister Boris Johnson eine rasche Genesung von seiner Coronavirus-Erkrankung.
—Quelle: Taiwan Today, 04/09/2020 (YCH-E)
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