Nicht nur die chinesische Regierung fürchtet das Coronavirus, sondern auch die Nachbarstaaten fürchten sich. Während Thailands pekingfreundliche Regierung unter Kritik der Bevölkerung steht, Japan um seine Olympischen Sommerspiele fürchtet und sich Südkorea im Umgang mit dem Virus sehr professionell gibt, wurde in Taiwan die Ausbreitung des Coronavirus zum Politikum: da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Druck Chinas das „Ein-China-Prinzip“ verfolgt, werden für Taiwan keine Daten gesondert erhoben, sondern aus Peking bezogen – mit schwerwiegenden Konsequenzen:
„‚Es waren falsche Zahlen, die von der chinesischen Regierung weitergegeben worden sind‘“, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. Eine Konsequenz aus der „Ein-Staaten“-Logik der WHO sei, dass in Italien nicht mehr nur für Flüge vom chinesischen Festland ein Landeverbot gilt, sondern auch für jene aus Taiwan. […] Schon seit Beginn der Epidemie weist die taiwanische Regierung, die von der Peking-kritischen Demokratischen Fortschrittspartei geführt wird, darauf hin, dass die WHO die Insel als eigenständig betrachten solle.“