Taiwan hat bei seinem Werben um Teilnahme an der Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly, WHA), entschiedene Unterstützung erhalten. Die WHA ist das höchste Entscheidungsorgan der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO). Einmal im Jahr treten alle WHO-Mitglieder in Genf zusammen, um finanzielle und organisatorische Fragen zu diskutieren und globale Strategien im Gesundheitswesen festzulegen. Taiwan ist derzeit auf Druck Pekings von den Verhandlungen ausgeschlossen.
Bei der 142. Sitzung des Exekutivrats der WHO heuer vom 22. bis 27. Januar in Genf betonten sowohl die diplomatischen Verbündeten Taiwans, als auch gleichgesinnte Staaten, darunter Japan und die USA, den wichtigen Beitrag Taiwans für die globale Gesundheit und für das internationale Netzwerk zur Seuchenbekämpfung.
Garrett Grigsby, Direktor des Büros für Globale Angelegenheiten beim US-Bundesministerium für Gesundheit, rief dazu auf, Taiwan für die kommende 71. WHA-Versammlung einzuladen, die vom 21. bis 26. Mai 2018 in Genf stattfindet. Die Teilnahme des Landes zu ermöglichen, sei einfach richtig. In dieser Welt mit der herausfordernden Gefahr, grenzüberschreitender Krankheiten, sollten Debatten über öffentliche Gesundheitsvorsorge und Seuchenprävention selbstverständlich alle mit einschließen, sagte er.
“Wir wünschen uns, dass Taiwan seine professionelle, pragmatische und konstruktive Beteiligung an den Mechanismen der WHO weiterführt, bei den Konferenzen und Aktivitäten“, bekräftigte auch Simon M. Zwane, der Gesundheitsminister von Swasiland. Wenn man Taiwan ausschließe, führe das zu unnötigen und vermeidbaren Verzögerungen bei der Verbreitung wichtiger medizinischer Daten im Gesundheitsbereich. Man wäre auch schlecht beraten, so Zwane weiter, wenn man auf die Expertise und die Spitzentechnologie verzichten würde, die Taiwan für das Gesundheitswesen einbringen kann. Außerdem hätten auch die Bewohner Taiwans ein grundsätzliches Recht auf Gesundheit.
Der Prozess der Globalisierung hat weitreichenden Einfluss auf gesundheitspolitische Fragestellungen. Neue Technologien und offene Märkte haben die Mobilität von Menschen, Gütern und Dienstleistungen erhöht, damit jedoch auch neue Herausforderungen für den Gesundheitsschutz geschaffen.
Auch das Ministerium für Gesundheit und Soziales in Taiwan betrachtet deshalb eine Einbindung des Landes in die WHA als “zwingend erforderlich, um ein vollständiges, globales Gesundheitsnetz zu errichten“. In den Jahren zwischen 2009 und 2016 hatte Taiwan als Beobachter an den jährlichen WHA-Versammlungen teilgenommen. Im vergangenen Jahr aber wurde das Land selbst vom Beobachterstatus wieder ausgeschlossen.
Das Außenministerium in Taipeh hat an die WHA appelliert, Taiwans medizinische und gesundheitliche Expertise und Erfahrung anzuerkennen sowie das allgemeine Recht auf Gesundheit aufrechtzuerhalten. Nur die demokratisch gewählte Regierung des Landes könne die 23 Millionen Bürger Taiwans repräsentieren, unterstrich die Behörde und fügte hinzu, man werde weiterhin mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales und entsprechenden Organisationen daran arbeiten, um für Taiwans bedeutungsvolle Beteiligung in der WHA zu werben.
Quelle: Taiwan Today