Der CCPI 2020, der 58 Volkswirtschaften erfasst und am 10. Dezember von den Nichtregierungsorganisationen Germanwatch und Climate Action Network Europe vorgestellt worden war, platzierte Taiwan unter der Bezeichnung „Chinese Taipei“ im unteren Bereich der Tabelle auf Rang 59 vor Saudi-Arabien (Rang 60) und dem Schlusslicht USA (Rang 61); die Ränge 1 bis 3 waren dieses Mal nicht vergeben worden, da kein Land genug unternommen hätte, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden.
Der CCPI habe bei der Auswahl der Kriterien, aus denen der Index sich zusammensetzt, und Festlegung der jeweiligen Gewichtung einen willkürlichen Ansatz verfolgt, kritisierte die EPA. Außerdem habe man Unterschiede bei den ökonomischen und sozialen Entwicklungen der untersuchten Volkswirtschaften nicht berücksichtigt, tadelte die Behörde.
Da Taiwan aus politischen Gründen von den Vereinten Nationen (United Nations, UN) ausgeschlossen ist, seien die Informationen, welche das Weltgremium über seine Versammlungen und Mechanismen bereitstellte, beschränkt oder nichtexistent, enthüllte die EPA. Beispielsweise seien Statsitiken über Taiwans Kohlenstoffsenken, Energie-Effizienz, Treibhausgasausstoß und Entwicklung erneuerbarer Energien, welche von der Welternährungsorganisation (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN) zusammengestellt wurden, größtenteils unzutreffend oder überholt, ergänzte die Behörde.
Anstatt das Prinzip der „gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und jeweiligen Fähigkeiten“ in der UN-Klimarahmenkonvention (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) anzuwenden, habe der CCPI einheitliche Standards für entwickelte, sich entwickelnde und aufstrebende Industrie-Volkswirtschaften benutzt und gleichzeitig historische und zukünftige Verantwortlichkeiten beim Ausstoß kohlenstoffhaltiger Schadstoffe ignoriert, stellte die EPA fest.
Die Behörde nannte Taiwans Einstufung auf Rang 23 unter 180 bewerteten Volkswirtschaften im Umweltleistungsindex 2018, den das Yale-Zentrum für Umweltrecht und –politik erstellt hatte, als Beleg für die problematische Methodik von CCPI. Das Land hatte dabei in Asien lediglich hinter Japan gelegen und war in dem international angesehenen Index in der Unterkategorie Klima und Energie weltweit auf Rang 4 gekommen, berichtete die EPA.
Trotz der Mängel von CCPI würdigte die EPA die Rolle des Index in dem Bemühen, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Notwendigkeit eines Ansatzes, gemäß dem bei der Bekämpfung des Klimawandels alle mitmachen müssen, zu schärfen. Die Regierung der Republik China (Taiwan) werde fortgesetzt umweltfreundliche Politik fördern und die vielen Wege aufzeigen, auf denen Taiwan dabei helfen könne, das UN-Ziel zu nachhaltiger Entwicklung Nr. 13 zu verwirklichen, unterstrich die EPA.