Taiwan ist eine zivilisierte und gereifte Demokratie, und die Regierung in Taipeh habe niemals persönliche Angriffe gegen Dr. Tedros ermutigt oder Bemerkungen rassistischer oder sonstwie diskriminierender Natur geäußert, unterstrich das Außenministerium in einer Stellungnahme.
Dr. Tedros’ haltlose Anschuldigungen hätten der Regierung und der Bevölkerung von Taiwan großes Unrecht getan, kritisierte das Ministerium und forderte ihn auf, sich umgehend zu entschuldigen und seine irreführenden Bemerkungen zu klären.
Die Stellungnahme des Außenministeriums folgte auf Bemerkungen, die Dr. Tedros während einer Pressekonferenz am Vortag in Genf gemacht hatte und in denen er behauptete, er sei das Ziel einer koordinierten Kampagne rassistisch motivierter Schmähungen geworden, die Taiwan in den vergangenen drei Monaten gesteuert habe.
Das Außenministerium kommentierte, die Regierung von Taiwan verdamme jegliche und alle Formen von Diskriminierung und Ungerechtigkeit. Die 23 Millionen Bewohner des Landes könnten dies nachvollziehen, da sie selbst seit langem Opfer der Politik des globalen Gesundheitssystems gewesen seien, begründete die Behörde.
Im Februar hatte das Außenministerium Einzelpersonen und Verbände dazu ermuntert, beim Eintreten für Taiwans volle Beteiligung an den Aktivitäten, Mechanismen und Konferenzen der WHO eine vernünftige Haltung einzunehmen.
Die Menschen in demokratischen Gesellschaften hätten das Recht, ihre Meinungen über den Umgang der WHO mit der Coronavirus-Pandemie kundzutun, und die taiwanische Regierung hätte keine Kontrolle über Kritik im Internet, bemerkte das Außenministerium.
Das Ministerium rief Dr. Tedros dazu auf, politische Vorurteile abzulegen und Taiwan einzuladen, an der Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly, WHA) als Beobachter teilzunehmen, um dazu beizutragen, das WHO-Ziel Gesundheit für Alle zu verwirklichen.